Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.
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Weihnachtsbaum

Zwischen 23 und 26 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Private Haushalte mit mehr als drei Personen stellen zu 80 Prozent einen Weihnachtsbaum zu Weihnachten auf.

Aktuelle Trends

  • Die Experten erwarten höhere Preise. NRW, das Bundesland mit den meisten Weihnachtsbaumplantagen, bestätigt die Vermutung. Nordmanntannen kosten dann zwischen 20 und 25 Euro pro laufenden Meter. Die Kosten für die Blaufichte liegen bei zehn bis 16 Euro und die Fichte bei sechs bis zehn Euro.
  • Gründe für die steigenden Kosten sind die zusätzlichen Ausgaben für Corona-Auflagen wie Desinfektion, extra Personal und besonders große Verkaufsflächen.
  • Angesichts der Coronakrise rechnet man wegen der Rückbesinnung auf "echte" Werte mit einer größeren Nachfrage nach natürlichen Weihnachtsbäumen. Auch der breite Konsumverzicht bei Plastik unterstützt diesen Trend.
  • Traditionell fand der Weihnachtsbaumkauf in der Woche vor Heiligabend statt. Inzwischen wird der Baum gerne auch schon während der Adventszeit nicht nur draußen, sondern dank der langlebigen Nordmanntanne auch in der Wohnung aufgestellt.
  • Die Nachfrage nach kleineren Bäumen von 1,50 bis 1,75 Meter nimmt zu.
  • Der Trend nach Regionalität verstärkt sich: 30 Prozent der Bäume werden direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft, weitere 30 Prozent im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten sowie in Garten- und Baumärkten.
  • Der Online-Weihnachtsbaumverkauf wächst weiter. Nach einer Umfrage des Digitalverbandes BITCOM gaben elf Prozent der Befragten an, ihren Baum im Internet bestellen zu wollen. Das Angebot wird immer umfangreicher und komfortabler. Eine Lieferung ins Haus – sogar geschmückt – ist inzwischen möglich.
  • Zehn bis zwölf Prozent der Weihnachtsbäume werden im Topf gekauft. 

Weihnachtsbaumlexikon

Es gibt unterschiedliche Baumsorten, die sich als Weihnachtsbaum eignen.

Informieren Sie sich in unserem Weihnachtsbaumlexikon,
was die einzelnen Bäume ausmacht und wie sie sich voneinander unterscheiden.

Was sind die beliebtesten Bäume?

Nordmanntanne

Die Nordmanntanne ist mit 75 Prozent der mit Abstand beliebteste Baum. Seit 1980 hat die Nordmanntanne als Weihnachtsbaum-Favorit die Blaufichte abgelöst.

Blaufichte

Die Blaufichte ist bei 15 Prozent der Weihnachtsbaumfans eine beliebte Wahl. In den 70er Jahren war die Blaufichte europaweit besonders beliebt.

Fichte

Die Fichte ist als Weihnachtsbaum in nur wenigen Wohnzimmern zu finden, da sich lediglich sieben Prozent der Käufer:innen für eine Fichte entscheiden.

Edeltanne/Nobilistanne

Die Edeltanne – auch als Nobilistanne bekannt –, gehört zu den selteneren Weihnachtsbäumen. Drei Prozent entscheiden sich für diese.

Wie sieht ein Öko-Weihnachtsbaum aus?

Nach Ansicht der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) kommt der „Weihnachtsbaum mit dem reinsten Gewissen“ entweder direkt aus dem Wald (Nachfrage beim Förster) oder von Plantagen aus der Region. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass der Baum mit Zertifikaten wie FSC, PEFC, Naturland oder Bioland ausgezeichnet ist, die umweltfreundlichen Anbau garantieren. Zu oft wird auf Weihnachtsbaumplantagen noch mit Dünge-, Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln gearbeitet. Die Zahl der zertifizierten Plantagen nimmt zu. Eine natürliche Unkrautbekämpfung erfolgt mit Wildkrautbürsten oder Mulcher mit Feinaustastung oder durch Schafe.

Produktion eines Weihnachtsbaumes

Für einen Weihnachtsbaum in marktgerechten Qualitäten braucht man entsprechendes Saatgut. Für die Nordmanntannen wird es aus Georgien importiert. Das Saatgut aus Georgien zeichnet sich durch besonders schönes Wuchsbild und einen späten Austrieb aus, was das Frostrisiko vermindert.

Die Sämlinge sind dann zwei Jahre im sogenannten Saatbett in der Baumschule. Dann werden sie umgepflanzt. Nach weiteren zwei Jahren wird der mittlerweile vierjährige Baum in die endgültige Weihnachtsbaumkultur gepflanzt. Um die gewünschte Größe zu erreichen, dauert es nochmal acht bis zehn Jahre. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich 80 Stunden und besteht zum Großteil aus Handarbeit. Geerntet werden die Bäume im Alter von acht bis zwölf Jahren.1
 

Wie ist seine ökologische Bilanz?

Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff.1

Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert.

Dem WDR-Wissensmagazin Quarks zufolge entstehen laut Studien durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO₂ zusammenkommen.

Geschichte des Weihnachtsbaumes

Die Entwicklung des Weihnachts-/Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen.

Auf der folgenden Seite erzählen wir Ihnen die Geschichte des Weihnachtsbaumes.

Haben die trockenen Sommer den Weihnachtsbäumen geschadet?

Die Ausfälle durch die Trockenheit betreffen vor allem die dies- und letztjährigen Neuanpflanzungen (viele abgestorben, braune und zu kurze Triebe), die erst in acht Jahren verkauft werden. Die älteren Bäume entwickeln meterlange Pfahlwurzeln und versorgen sich aus tieferen Bodenschichten.

Die Schäden sind regional sehr verschieden. Verluste wurden bereits aus dem Osten NRWs, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gemeldet. Im Hauptanbaugebiet, im Sauerland, sind je nach Exposition zur Sonne, auch Schäden vorhanden.

Die Trockenheit kann auch zu hellerem Grün bei den Bäumen führen. Außerdem haben die Bäume die älteren, inneren Nadeln abgeworfen, um ihre Verdunstung zu verringern (Nadelinnenschütte). Trotzdem kann der Markt ausreichend bedient werden.

Kommen jetzt normale Jahre mit ausreichend Niederschlägen, wird es erst in acht Jahren knapp. Bleibt es weiterhin zu trocken, werden die obengenannten Schäden eher zu minderen Qualitäten führen und Nachpflanzungen werden fast unmöglich. Eine Kompensation durch Importe aus Dänemark ist im Moment unwahrscheinlich. Dort tritt seit 2014 eine Baumkahlung (innere Nadeln) oder Gelbfärbung der Nadeln auf. Man führt diese auf Magnesiummangel zurück. Da auch entsprechende Düngung nicht den gewünschten Effekt brachte, gehen Wissenschaftler der Uni Kopenhagen davon aus, dass einige Bäume genetisch bedingt für das Schadbild anfälliger sind und auch ihre Fähigkeit Magnesium zu verwerten geringer ist.

Herkunft des Weihnachtsbaumes

In Nordrhein-Westfalen werden bundesweit die meisten Weihnachtsbäume angebaut, insbesondere im Sauerland.

Generell ist Deutschland noch vor Dänemark und Polen Spitzenreiter im Anbau von Weihnachtsbäumen.

Praktische Tipps

Pflege des Weihnachtsbaumes

Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle draußen in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut ansägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.

Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor Weihnachten ins Zimmer gestellt werden. Seinen Platz sollte er möglichst weit weg von der Heizung finden und immer weiter gegossen werden. Nach zwei bis drei Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.

Entsorgung des Weihnachtsbaumes

Seit Jahren sammeln Kommunen die Weihnachtsbäume flächendeckend ein. In der Verwertung sind sie unterschiedlich. In Berlin liefern sie in Biomassekraftwerken Strom und Fernwärme. Allein die etwa 350.000 Bäume liefern 500 Berliner Haushalten ein Jahr lang Strom und Wärme. In Leipzig werden die Weihnachtsbäume kompostiert und später zu Humus, in München werden sie teilweise in Spannplatten verwendet.

Wer einen eigenen Garten hat, kann den Weihnachtsbaum selbst kompostieren oder zu Brennholz verarbeiten. Wie auch bei Gartenabfällen ist eine Entsorgung im Wald nicht erlaubt. Die nicht verkauften Restbestände werden immer häufiger an Zoos abgegeben. Sie werden nicht nur von Elefanten und Co. gerne gegessen, sondern dienen vorher auch zum Spielen.

Kurioses Weihnachtsbaum-Wissen

  • Weihnachtsbaumwerfen: Im pfälzischen Weidenthal findet seit 2007 die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen statt.
  • Vier Steuersätze für den Weihnachtsbaum: Je nachdem, wer den Weihnachtsbaum verkauft, wird er vom Staat mit unterschiedlichen Steuersätzen belastet. Wird der Baum von einem Gewerbetreibenden wie Baumarkt oder Lebensmittelmarkt verkauft, liegt der Steuersatz bei sieben Prozent.
    Beim Landwirt werden auch Unterschiede gemacht. Einerseits kann Landwirt dem Finanzamt erklären, dass seine Umsätze nach den allgemeinen Vorschriften besteuert werden soll. Dann gilt wie bei Gewerbetreibenden sieben Prozent. Macht der Landwirt keine Erklärung, gibt es noch zwei weitere Alternativen: Kommt der Baum aus einer Sonderkultur, gilt der Steuersatz von 10,7 Prozent. Hat er ihn im Wald geschlagen, muss an das Finanzamt nur 5,5 Prozent bezahlt werden. Am höchsten besteuert wird der Plastiktannenbaum  mit 19 Prozent.

Quellenangaben

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