Das Eschentriebsterben wird von einem japanischen Pilz namens Falsches Weißes Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) verursacht. Europaweit macht er den Eschen schwer zu schaffen.
Seit dem ersten Nachweis in Deutschland im Jahr 2002 wird eine fast dramatisch negative Krankheitsentwicklung in Eschenbeständen jeglichen Alters sichtbar, die sich durch eine schüttere Krone und den Verlust vieler Blätter äußert. Mit fortschreitender Krankheit verfärbt sich das Holz und wird dadurch entwertet.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal für das Eschentriebsterben sind verwelkte und abgestorbene Blätter oder Äste, die durch den Baum nicht aktiv abgeworfen werden. Typisch sind die von weiten erkennbaren verbuschten Kronen mit abgestorbenen Ästen.
Bei Altbäumen verläuft das Eschentriebsterben zunächst langsam, infizierte Jungbäume sterben rasch ab. Wie bei vielen chronischen Krankheiten sind die Bäume deutlich geschwächt.
Anderen Erregern und Insekten, wie Hallimasch und Eschenbastkäfer, fällt es leichter, ebenfalls die Eschen zu befallen. Die Folge ist dann oft der Tod des Baumes.
Der Pilz lässt sich nicht eindämmen und der Einsatz von Fungiziden und Pflanzenschutzmitteln ist nicht sinnvoll. Auch die Entnahme befallener Äste oder Stämme verhindern nicht, dass sich das Eschentriebsterben weiter ausbreitet. Vielmehr wird geraten, betroffene Bäume stehen zu lassen.
Dies könnte dazu beitragen, dass Nachkommen dieser Bäume schneller Resistenzen ausbilden. Anders ist es bei Eschen im öffentlichen Raum, die Menschen gefährden können. Hier müssen die toten Äste entfernt werden. Der Baum sollte gefällt werden, wenn zwei Drittel der Krone abgestorben sind.
Wie Eschenbestände und befallene Eschen zu retten sind, ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchengen. Trotz groß angelegter Forschungsvorhaben ist eine kurzfristige Lösung nicht in Sicht.
Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Resistenz gegen das Eschentriebsterben genetisch bedingt ist und sich vererben lässt. Mit diesem Wissen kann man der Krankheit durch resistentes Pflanzmaterial entgegenwirken. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die genetische Vielfalt erhalten bleibt, um eine natürliche Anpassung an Umweltveränderungen zu gewährleisten. Die Lage für die Esche scheint damit nicht hoffnungslos. Bis resistente Eschen verfügbar sind, wird jedoch empfohlen, keine Eschenpflanzungen vorzunehmen.