Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.
Am 25. Februar 2023 wurde auf einer ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche in der Gemarkung Gerolsheim die zweite WaldInsel in Rheinland-Pfalz angelegt. Die ca. 700m² große Fläche wurde mit ca. 750 Baum- und Straucharten aufgeforstet. In Kooperation mit dem Forstamt Bad Dürkheim und der Bürgerinitiative „Gerolsheim bewegt sich“ wurde die Pflanzaktion vorbereitet und organisiert.
In der Strauchschicht wurde Weißdorn, Waldhasel, Schlehe, Kreuzdorn, wolliger Schneeball, gewöhnlicher Schneeball, Schwarzer Holunder und gemeine Heckenkirsche gepflanzt. Die erste Baumschicht (Bäume erster Ordnung) bilden zukünftig Wildapfel, Wildbirne, Eberesche, Vogelkirsche, Speierling, Walnuss und Elsbeere. Die spätere zweite Baumschicht (Bäume erster Ordnung) bilden Edelkastanie, Winterlinde, Baumhasel und Stieleiche.
Die Pflanzung konnte dank der tatkräftigen Unterstützung der zahlreichen kleinen und großen Helfer:innen in 4 Stunden abgeschlossen werden. Für das leibliche Wohl hatte die Ortsgemeinde einen Eintopf und Getränke bereit gestellt.
In Gerolsheim wurde auf eine zusätzliche Zäunung der Fläche verzichtet. Die wurzelnackten Pflanzen wurden mit einem speziellen Hydrogel behandeln. Dieses besteht auf rein pflanzlicher Basis und verbessert in den ersten zwei Jahren die Nährstoff- und Wasserversorgung der jungen Bäume. Die klimatischen Veränderungen machen ein solches Vorgehen auf Freiflächen unabdingbar. Hinzu kommt, dass voraussichtlich ab Mai die Fläche regelmäßig bewässert wird. Hierfür konnte die ortsansässige freiwillige Feuerwehr und der Winzer- und Bauernverband gewonnen werden.
Der Name ist Programm „WaldInseln“ sind Miniaturwälder. Laut Landeswaldgesetzt hat Wald im Sinne des Gesetztes eine Mindestgröße von 2000 m². Streng genommen sind „Waldinseln“ daher kein Wald (§3 Abs. 1 LWaldG), sondern gelten als Gehölzstrukturen. Die Idee der „Waldinseln“ orientiert sich an so genannten „Tiny Forests“. Diese Idee stammt aus Japan und stammt von dem Botaniker und Forstwissenschaftler Akira Miyawaki. Die Miniaturwälder sollen eigentlich in urbanen Gebieten für mehr Artenvielfalt sorgen und als Temperatursenker dienen.
